Seemannsgrab  Im Hause des Pfarrers stand der Tod im Mittelpunkt und wurde den Bewohnern stets vor Augen gehalten, und so faßte Peter bei seinem Überdenken der Zukunft auch das Ende des Seemanns in Betracht. Seine Gedanken verweilten einige Zeit bei seiner letzten Ruhestatt, auf dem Grunde des Meeres. Ernsthaft, mit gerunzelter Stirn, betrachtete er in seiner Phantasie seine Gebeine auf dem Sand. Die Tiefseeströmungen würden durch seine Augenhöhlen fluten, wie eine Kette lichter, grüner Träume; große Fische, Wale sogar, würden wie Wolken über ihn dahintreiben, und ein Schwarm Kleinfische mochte plötzlich dahergeschossen kommen, ein endloser Zug wie die Vögel heute nacht. Es würde friedvoll sein, dachte er, und besser als ein Begräbnis in Søllerød, mit seinem Onkel auf der Kanzel.  - Tania Blixen, Wintergeschichten, Reinbek bei Hamburg 1989
 
 

Seemann Grab

 

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