Schwulenkrimi   Am Ende von L'Automne à Romorantin * (Sanguine), einem munteren Schwulen-Polar von Baudrin, vögeln Krivine und Laguiller miteinander, spült Wolinski sich mit der Klospülung selber weg, verschlingen sich Sartre und Aragon auf der Place de la Concorde und versinkt die Île Seguin unter der Last der Verzweiflung von Billancourt. Noch besser setzt in La Nuit des chats bottés (Sanguine), dem zweiten Fajardie-Roman, der (im Gegensatz zur allgemeinen Meinung) interessanter als der erste ist, die Handlung - um mit Raoul Vaneigem zu sprechen (oder vielmehr als zweitklassiger Vaneigem) - geschickte «Dynamiteros» in Szene, die posthum einen anonymen Arbeiter rächen, indem sie alle Orte in die Luft sprengen, zu denen dieser Arbeiter malochen gegangen ist. Die Geschichte gipfelt in einer Panzerschlacht mitten in Paris. Eine reizvolle Idee.

* Alain Krivine: führendes Mitglied der Ligue Communiste Revolutionnaire (LCI); Arlette Laguiller: Führungsfigur der Lutte Ouvrière (LO) - «Arbeiterkampf»). Beide frz. trotzkistischen Parteien treten seit 1979 mit einer gemeinsamen Bündnisliste bei den Europawahlen an.

 - Jean-Patrick Manchette, Chroniques. Essays zum Roman noir. Heilbronn 2005

Schwuchtel Kriminalroman

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