chwuchtel, giftige Ein Mann, der nur in
den Arsch fickte, vergiftet alle seine Frauen; er hält nun bei der
zweiundzwanzigsten, die er alle nur in den Arsch gefickt und von
denen er keine entjungfert hat. Ein Sodomiter, d. h. ein
Arschficker, lädt Freunde zu einem Mahl und vergiftet jedesmal
einige davon. Ein Sodomiter tut, als
ob er den Armen beistehen wollte, er gibt ihnen zu essen, aber die
Speisen sind alle vergiftet Ein Sodomiter hat ein
Pulver, das, auf die Erde gestreut, diejenigen, die darauf treten,
tot hinfallen läßt, und er benützt es sehr häufig. 53. Ein
Sodomiter benützt ein anderes Pulver, das den Tod unter
ungeheueren Qualen herbeiführt; diese dauern zwei Wochen und kein
Arzt versteht etwas davon.
Seine größte Lust ist, seine Opfer zu
besuchen, wenn sie sich in diesem Zustand befinden. Ein
anderer, der Männer und Weiber von hinten fickt, hat ein Pulver,
dessen Genuß besinnungslos und scheintot macht; die davon
genossen haben, werden als Tote begraben und erwachen im Sarge,
um dann erst eines qualvollen Todes zu sterben. Er ist bemüht auf
das Grab zu kommen, um womöglich Schreie aus diesem heraufdringen
zu hören. Wenn ihm das gelingt, vergehen ihm vor Wollust die
Sinne. Er hat in dieser Weise einige seiner
Familienmitglieder umgebracht. [… ]. Ein Sodomiter besuchte
häufig Freunde und Bekannte und versäumte nie, die seinem
Gastfreund teuerste Person dabei zu vergiften. Er bediente sich eines
Pulvers, das dem Opfer nach zwei Tagen unter schrecklichen Qualen den
Tod gab. Ein Mann, dessen Lust es war, einem Weib an der Brust
Schmerzen zu machen, gehl dann weiter, indem er Kinder an der Brust
der Amme vergiftet. Er ließ sich Milchklystiere in den Mund
spritzen und gab später Gifte ein, die unter schrecklichen Krämpfen
in den Eingeweiden den Tod herbeiführten. Ein Sodomiter hatte
seine Lust daran, die Häuser armer Leute anzuzünden und zu
trachten, daß möglichst viel Menschen und insbesondere Kinder dabei
verbrannten. 59. Ein anderer Sodomiter besuchte Frauen im
Wochenbette und streute ein Pulver über sie, das sie in Krämpfe und
Ohnmachten fallen ließ und schließlich den Tod herbeiführte.
-
Marquis de Sade, Die hundertzwanzig
Tage von Sodom oder Die Schule der Ausschweifung. Dortmund 1990
(entst. ca. 1783/85)
Schwuchtel, giftige (2) Neilson begann zu blättern. Stryker beobachtete das Gesicht des jungen, aufgeweckten Kollegen, der erst seit kurzem Zivil trug, voller Ehrgeiz steckte und gern eine große Lippe riskierte. Stewart und er waren schon etwas älter, vielleicht sahen sie die Dinge falsch und reagierten überspitzt. Als er aufsah, wußte er, daß er recht hatte. Wenn man das Ganze "Wort für Wort nüchtern betrachtete, war es nicht so schrecklich. Es handelte sich lediglich um bissige Bemerkungen eines alten Quatschweibes, um Notizen über die Schwächen von Adamsons Mitmenschen. Gelegentlich waren Fotos oder Briefe und - wenn Adamson seine Opfer über seine Kenntnisse informiert hatte - auch deren Antworten an die entsprechenden Blätter geheftet. Adamson hatte erpreßt. Allerdings war es ihm dabei nicht um Geld gegangen, er hatte nur seinen Spaß haben wollen.
Stryker erinnerte sich an Kate Trevornes Bemerkung, Aiken hätte die Leute immer aufs Korn genommen. In der kleinen, nach links geneigten Schrift hatte Adamson wiederholt mit ungeheurer Genugtuung die «bebenden Lippen» oder «bleichen Gesichter» seiner Opfer beschrieben und erläutert, wie raffiniert er die eine oder andere Bemerkung angebracht hatte, um den Betroffenen - nur ihn allein - spüren zu lassen, daß er sein Geheimnis kannte. Es ging nicht um große, dunkle Geheimnisse. Das wäre zu einfach gewesen, zu gewöhnlich für einen Genießer, und einem Verbrechen zu nahe gekommen.
Die Quelle von Adamsons Schadenfreude
waren die unbedeutenden, jedoch schamhaft verborgenen Geheimnisse, die
soviel über das Wesen des Opfers verrieten. Seite um Seite waren voller
Stolz und Genugtuung damit gefüllt und auch verwendet worden. Stryker
versuchte, sich Adamsons Stimme vorzustellen. Es mußte eine hohe, leise
Stimme gewesen sein, dünn und scharf wie die Kanüle einer mit Säure gefüllten Spritze. - Paula Gosling, Tod auf dem Campus. Reinbek bei Hamburg 1995
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