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(freud)
Schwimmtraum (2) Mick zog den Wagen langsam, denn sie hatte es nicht eilig, nach Hause zu kommen. Sie begann mit den Kindern zu reden. Eigentlich aber sagte sie alles mehr zu sich selber als zu ihnen.
»Komische Sache - die Träume, die ich in letzter Zeit hatte.
Als ob ich schwimme. Aber statt durch Wasser stoße und schwimme ich durch riesengroße
Menschenmengen. Hundertmal so viel Menschen wie in Kresses Laden Samstag nachmittags.
Die größte Menschenmenge der Welt. Manchmal schrei ich und schwimm zwischen
den Leuten durch, und wo ich hinkomm, schlag ich alle nieder - und dann lieg
ich wieder am Boden, und die Leute trampeln über mich weg, und meine Eingeweide
liegen zermatscht auf dem Pflaster. Ist wohl mehr ein Alpdruck
als ein richtiger Traum . ..« - Carson McCullers, Das Herz ist
ein einsamer Jäger. Zürich 1974 (zuerst 1940)
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