Schweinsmetapher   Professor van der Koots Zeitungsserie »Das Schwein als universelle Metapher«: In täglich neuen Folgen zeigte er die Bandbreite von Gut und Böse, von Glück und Verhängnis, von sentimentaler Liebe, Verachtung und tiefem Hass, für Erotik und Gemeinheit, für die das Schwein als Sinnbild herhalten musste, es war das einzige Tier, das als Metapher die ganze Breite menschlicher Empfindungen und ideologischer Weltbilder abdeckte, vom Glücksschwein bis zur Drecksau, von »Schwein haben« bis »ein Schwein sein«, er wagte sich sogar in politische Gefilde vor und räsonierte über die Begriffe »Judensau« und »Nazischwein«, dann wieder über das verbotene Schwein in den Religionen und die geliebten Schweinchen Babe, Piggy und Schweinchen Schlau. Die Serie wurde ein großer Publikumserfolg, nicht zuletzt durch die Illustrationen: Fotos von herzigen Schweinchen, Faksimiles alter Karikaturen, die Kaiser, Generäle und Präsidenten als Schweine darstellten, Reproduktionen von Gemälden, die das Schwein in der Kunst zeigten (besonders viele Likes bekam eine Zeichnung von Tomi Ungerer, die eine Muttersau zeigte, die ihren Ferkeln ein Märchen vorlas: »Es war einmal ein Metzger ...«).  - Robert Menasse, Die Hauptstadt. Berlin 2017
 

Schwein Metapher

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