chweineschwanz  Gedrungen und zugleich mager, mit asymmetrischen Gliedern und Muskelsehnen wie Tauenden, mit der schon von Kindheit an festgebackenen Dreckkruste, die, abgesehen von gelegentlichen Regenschauern, kein Wasser abbekommen hatte, war sie ein so häßlicher Prototyp von Frau, wie ihn sein Wissenschaftlerauge noch nie erblickt hatte. Ihre Brüste kündeten sowohl von ihrer Reife als auch ihrer Jugend. Und wenn durch nichts anderes, so wäre ihr Geschlecht doch ausreichend gekennzeichnet gewesen durch den einzigen Schmuckgegenstand, den sie trug, nämlich einen Schweineschwanz, der durch ein Loch im linken Ohrläppchen gezogen war. Dieser Schweineschwanz war erst vor so kurzer Zeit abgetrennt worden, daß aus der Trennstelle noch Blut sickerte und ihr wie Kerzenwachs auf die Schulter tropfte. Und erst das Gesicht: verzerrt und verhutzelt, mit äffischen Zügen, durchbrochen von mongolischen himmelwärts gerichteten Nasenlöchern und einem Mund, dessen gewaltige Oberlippe herunterhing und der plötzlich im fliehenden Kinn verschwand, mit spähenden, mürrisch blickenden Augen, die wie die Augen von Affen im Käfig blinzelten. Auch das Wasser, das sie ihm in einem Blatt brachte, und der alte steinharte Klumpen Schweinebraten konnten ihre groteske Häßlichkeit nicht mildern. Während er aß, schloß er seine Augen, um sie nicht sehen zu müssen, wobei sie seine Lider immer wieder auseinanderzog, um auf seine blauen Augen zu starren. - Jack London, Der Rote. In: J.L.: Phantastische Erzählungen. Berlin 1988 (zuerst 1918)

Schweineschwanz (2)  Der Weichselzopf (auch Wichtel-, Wüchsel-, Schrötleins- oder Judenzopf, Haarschrötel, Trichoma, Cirragra, Plica polonica genannt) ist die historische Bezeichnung für eine massive Zusammenballung verfilzter Kopfhaare zu einem unentwirrbaren Geflecht ähnlich den heutigen Dreadlocks, die im Extremfall auch das Haupthaar als Ganzes betreffen kann. Der Begriff wurde auch im übertragenen Sinne für Gedankengänge und literarische Werke angewendet.

Die wohl bekannteste Person, die eine Haartracht im Stile des Weichselzopfs besaß, war der dänisch-norwegische König Christian IV. (1577–1648). Seine Frisur, die, um dem König zu schmeicheln, an seinem Hof imitiert wurde, hatte die Form eines „Schweineschwanzes“, der von der linken Seite seines Kopfes herabhing und mit einer roten Schleife verziert war. - Wikipedia

 

Schwein Schwanz

 

Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Synonyme
Sauschwanz