Schwein, totes 


Blicke auf ein Schwein

Das Schwein lag tot auf einem Karren.
Es wog, sagten sie, soviel wie drei Mann.
Seine Augen waren geschlossen, rosaweiß die Wimpern.
Seine Beinchen standen gerade ab.

So ein Gewicht, ein dicker rosa Haufen,
reglos im Tod, schien nicht recht tot.
Es war noch weniger als leblos, noch weiter weg davon.
Es war wie ein Sack Weizen.

Ich schlug es, ohne innere Regung.
Man fühlt sich schuldig, einen Toten zu beleidigen,
wenn man über Gräber geht. Doch dieses Schwein
schien nicht fähig anzuklagen.

Es war zu tot. Gerade so etliche
Pfunde wert in Fett und Fleisch.
Seine letzte Würde war völlig vergangen.
Es war keine spaßige Figur.

Zu tot schon für mein Mitleid.
Zurückzudenken an sein Leben, den Lärm, die Festung
irdischen Vergnügens, wie es gewesen war,
schien vergebliche Mühe, und wozu auch.

Eine zu tote Tatsache. Sein Gewicht
lastete auf mir - Wie konnte man es heben?
Und die Mühe, es aufzuschneiden!
Der Schlitz in seiner Kehle war scheußlich, doch nicht ergreifend.

Einmal auf dem Markt lief ich ins Geschrei,
ein beschmiertes Ferkel zu fangen,
das flinker war und gewandter als eine Katze,
sein Quieken war das Bersten von Metall.

Schweine müssen heißblütig sein, sie fühlen sich an wie Öfen.
Ihr Biß ist schlimmer als der vom Pferd. -
Sie hauen einen sauberen Halbmond heraus.
Sie fressen Asche, tote Katzen.

Bewundernswerte Besonderheiten,
wie dieses eine sie längst hinter sich hatte.
Ich starrte es lange an. Sie begannen, es abzubrühen,
es abzubrühen und zu scheuern wie eine Treppenstufe.

  - Ted Hughes, nach (arc)

 

Schwein Tot sein


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