chwarmintelligenz   Untersucht man unser Gehirn, den vermuteten Sitz unseres Verstandes, mit dem MIKROSKOP, so erkennt man zahlreiche kleine Zellen, die so genannten Neuronen, die durch kleine, im Laufe der Entwicklung des Gehirns entstandene Übertragungskanäle, die Synapsen, miteinander verbunden sind.

Die ATOME im Bereich der physikalischen Materie führen, isoliert betrachtet, ungeordnete Bewegungen aus. In der Gesamtschau erscheint ihr Verhalten jedoch vielfach geordnet, etwa bei Phänomenen spontaner Selbstorganisation wie dem Wachstum der KRISTALLE oder großräumigen Wärmebewegungen in Flüssigkeiten und Gasen.

So weit wir wissen, verfolgen Termiten, Bienen oder Ameisen bei ihren täglichen Sammel- oder Jagdaktivitäten jeweils eigene Ziele; kein übergeordneter Verstand diktiert den Mitgliedern der Gemeinschaft seine Befehle; nirgendwo im Termitenbau, im Bienenkorb oder im Ameisenhaufen lässt sich ein gemeinsames Bewusstsein lokalisieren; und eine offizielle Planung ist nicht erkennbar. Dennoch zeugt das Gesamtverhalten dieser sozialen Insekten von einer kollektiven Intelligenz (gelegentlich auch als Schwarmintelligenz bezeichnet), die gemeinsame Ziele und eine Koordinierung der einzelnen Aktivitäten im Sinne dieser Ziele voraussetzt. Auch in den menschlichen Gesellschaften strebt der Einzelne mehr oder weniger nach egoistischer Befriedigung, während die Bewegungen der Geschichte große kollektive Zielsetzungen erkennen lassen, die zwar möglicherweise nicht von einer Logik, aber zumindest von Entwicklungsgesetzen bestimmt zu sein scheinen.

Die Beobachtung der Natur und der Welt lässt also auf die Existenz kollektiver Phänomene schließen, die durch die Koordination kleiner, gänzlich autonomer Einheiten zustande kommen, denen jedes Bewusstsein von der übergeordneten Gesamtheit fehlt. - (thes)

Schwarmintelligenz (2)
Intelligenz Schwarm
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