chwanznummer
Sehen wir uns doch einmal genauer an, was Lars Eidinger da gleich zu Beginn
des Abends, nach einem offenbar genussreichen Striptease, mit seinem Penis,
den wir aus anderen Ostermeier-Inszenierungen schon recht gut kennen, macht.
Er fädelt den (schlaffen) Schwellkörper von hinten durch die Mundöffnung einer
kleinen Totenkopfmaske, bewegt diese dergestalt, dass der Wurm
in Schwingungen versetzt wird und sich in eine Zappelzunge verwandelt. Hodensack
und -eier wackeln als lustiges Doppelkinn im Shakespeare-Rederhythmus mit. Selbst
für den zivilisierten Menschen, der sich ab und zu im subventionierten Kulturinstitut
einzufinden pflegt, ist das dann doch ein ungewöhnlicher Anblick. Soll uns diese
komische, fiese, schrumplige Großfresse Angst machen? Nicht in den nächsten
zwei Stunden, Kumpel. - Ulrich Seidler, Berliner Zeitung vom 4. September
2006