Schutzgötter  Jede Stadt, jedes Dorf, ja oft jedes eigene Haus hat in Indien seinen besonderen Schutzgott sowohl, wie seinen besonderen Dämon; beiden werden Altäre errichtet und Opfer gebracht. Aber die Schutzgötter und -Göttinnen sind durchaus nicht liebenswürdiger Natur, sie sind vielmehr oft recht boshaft: ihr „Schutz" besteht meist nur darin, daß sie gelegentlich, durch Gebet oder Opfer versöhnt, auf ihre Bosheit eine Zeitlang verzichten — ein Analogen zu der Tätigkeit Schiwas, Kalís oder Durgas. Viele dieser Schutzgöttinnen heißen „Ammen", die Mütter. „Mari-Ammen", die Mutter des Sterbens, zieht in den Menschen ein, der dann die Pocken bekommt; „Tschinna-Ammen", die kleine Mutter, bringt in gleichem Falle die Masern, Isekhi ist die Göttin der Frauenleiden. Ayemar ist der einzige männliche Gott dieser Art und zugleich der einzige Gutmütige unter dieser großen Gesellschaft der Grama-Dewatas, der Schutzgottheiten; er beschäftigt sich damit, nachts über die Felder zu schweifen und die Dämonen zu verjagen. - Hanns Heinz Ewers, Indien und Ich. München 1918 (zuerst 1911)
 
 

Götter Schutz

 

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