Schuppen  «In den letzten Kriegsmonaten gab man uns kaum noch Arbeit. Wenn es regnete, brachte man uns in einen großen Bretterschuppen, in den ungefähr zweihundert von uns dichtgedrängt hineingingen. Man schloß die Tür, man ließ uns da, aneinandergepreßt, in nahezu völliger Dunkelheit.»

Er zögert einen Augenblick.

«Ich kann es Ihnen nicht erklären. Alle diese Menschen waren da, man sah sie kaum, aber man fühlte sie neben sich, man hörte das Geräusch ihres Atmens ... Bei einem der ersten Male, als man uns in diesem Schuppen einsperrte, war das Gedränge so groß, daß ich zuerst glaubte, ich würde ersticken, dann, plötzlich, stieg eine mächtige Freude in mir auf, ich wurde fast ohnmächtig: da fühlte ich, daß ich diese Menschen wie Brüder liebte, ich hätte sie alle umarmen mögen. Seitdem empfand ich jedesmal, wenn ich dorthin zurückkehrte, die gleiche Freude.»   - Jean-Paul Sartre, Der Ekel. Reinbek bei Hamburg 2004 (zuerst 1938)

 

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