chuh,
hübscher
Unsere Siedlungen und Städte sind Behausungen menschlichen
Elends, wo die Sterblichen, zusammengepfercht mit unzähligen Nöten und Mühen
und allen möglichen Lastern, ihr jammervolles Dasein fristen. Die Dörfer gleichen
Maulwurfshügeln, und ihre Bewohner rennen geschäftig wie die Ameisen hin und
her, hinein und hinaus und durchkreuzen gegenseitig ihre Pläne, wie sich die
Rumbenlinien auf einer Portolankarte schneiden. Heute sind sie frohgemut und
lustig, demnächst besorgt und bedrückt, jetzt hoffnungsvoll, morgen mißtrauisch,
heute geduldig, dann empört, mal blaß, mal rot, mal rennen und schwitzen, dann
wieder hocken und zittern sie und können sich nicht entscheiden. In den Augen
der Welt sitzen einige wenige, vielleicht einer unter tausend, in Abrahams Schoß
und gelten als beneidenswerte Glückspilze, weil sie reich und stattlich sind,
beste Verbindungen haben und ehrenvolle Ämter bekleiden. Doch fragt man zufällig
den Betreffenden, wird er erklären, er sei der elendeste und unglücklichste
der Menschen. Ein hübscher Schuh, wie es bei Graecinus heißt, aber du weißt
nicht, wo er überall drückt. - (bur)
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