chubs
Noch Isaac Newton (1643–1727) unterschied
zwischen universal gültigen Naturgesetzen und kosmogonischen Urgründen, zu denen
es Geschichten, aber keine Erklärungen geben konnte. Ein außen stehender Gott
musste regelmäßig der Welt einen Schubs geben, um die Gravitationskraft
zwischen den Planeten auszugleichen. Aus der biblischen Offenbarung
des Johannes berechnete er das Alter der Welt auf rund 5600 Jahre. Das Einwirken
der göttlichen Kraft auf die Welt entspricht einem Uhrmacher, der sein Erzeugnis
ständig nachstellen muss, damit es richtig funktioniert. Ansonsten würde die
Menschheit untergehen. -
Wikipedia
Schubs (2) Er verläßt das Zimmer und schließt die Tür hinter sich. Gut. Jetzt sind Sie allein, eingehüllt in ein peinliches Schweigen. Die Initiative geht von Dona Beatriz aus, wie ich Ihnen schon sagte. Sie seufzt tief auf und zwinkert Ihnen zu. Sie kneifen, und sie insistiert. Sie seufzt erneut, nähert sich Ihnen und versetzt Ihnen einen kleinen Schubser mit der Hüfte. (Ein Stoß, der in Anbetracht der Umfänglichkeit ihrer Hüften geringfügig, ja kaum mehr als ein Streifen sein dürfte.)
Wir wollen einmal sehen: was würden Sie angesichts einer solchen
Provokation tun, Bau-tista? Wie würden Sie reagieren? Wären Sie Kavaliers genug,
die Abwesenheit Don Demetrios zu respektieren? Ich möchte Ihnen auch jetzt nicht
verhehlen, daß Sie sich in einem argen Dilemma befinden, mein Freund. Sie sehen
schon, wohin Sie auch schauen, überall lauern Gefahren. Denn wenn Dona Beatriz
sich Ihnen schmeichelnd nähert und Sie den Drückeberger spielen, kann sie in
Zorn geraten. Das ist schlecht. Sie wissen ja, was in solchen Fällen geschieht.
Die Frauen vermögen demjenigen zu verzeihen, der sich bei ihnen vergißt, niemals
jedoch dem, der eine günstige Gelegenheit nicht nutzt. Wenn die Frau Gräfin
Ihnen also zuzwinkert und Sie errötend den Blick zu Boden senken, würden Sie
Gefahr laufen, sie zu ihrer schlimmsten Feindin zu machen. Gewiß würde sie den
Spieß umkehren und Sie bei der Rückkehr des Herrn Grafen eben jener Sünde zeihen,
welche diese durchtriebene Person selbst zu begehen im Sinn hatte. »Da ist dieser
niederträchtige Kerl!« wird sie ausrufen. »Muß mein Gebieter es sich vielleicht
gefallen lassen, daß seine Gattin von einem Diener bestürmt wird?« Eine solche
Anschuldigung, mein armer Freund, würde Ihr Todesurteil bedeuten. Bevor Sie
auch nur den Mund zu Ihrer Verteidigung öffnen könnten, würde Ihnen der Dolch
des Herrn Grafen schon tief im Herzen stecken. Es mag also nicht überflüssig
sein, wenn wir diesen heiklen Aspekt noch einmal in Buhe betrachten. Die Alternative,
vor der Sie stehen, ist folgende: den Handschuh
dieser Liebesfehde aufheben oder ihn nicht aufheben, das heißt, sich der Laune
von Dona Beatriz fügen oder ihr vom ersten Augenblick an jede Illusion nehmen.
Was meinen Sie, Bautista? Ich glaube, daß es in gewisser Weise vorzuziehen wäre,
wenn Sie auf das Liebeswerben dieser Frau eingingen. Weshalb nicht? Was können
Sie verlieren? Vorwärts also, mein tapferer Romeo! Wenn die Frau Gräfin Ihnen
tatsächlich zuzwinkert, dann antworten Sie ihr, ohne zu erröten, auf der Stelle
mit einem leidenschaftlichen Blick. Was von diesem Augenblick an geschehen kann,
ist ein Rätsel, denn die Frauen haben keinen Hang zur Logik, sie funktionieren
wie Wechselstrom. - (
marq
)
Schubs
(3) Wie stündts mit einem Unfall,
einer unerwarteten Kalamitäth? Sie würdt geheiszen, den höchsten Thurm zu ersteygen
und dann vermittelst eines kleynen Schupses in den Abgrundt
befördert. Bellaugh verdeckte die Augen seyn, hörte Varginias Schrey, die in
den Purghoff stürtzte, einen lang anhaltendten, markerschütterndten Schrey,
und dann das Krachen zerschmetternder Knochen auf dem Pflaster. Itzo fühlte
er sich befreyt und erleychtert,
itzo könnt er herumfliegen alswie ein Vogel, ober die Lehnsgrentz hinaus in
benachtbarthe Gebiete dringen und nächtlichte Streiffzüg zwecks Raup frischer
Hühner und junger Schweyne erkundten. Bellaugh öffnete die Augen, der Traum
war vorbey. Die Schwytzrischen Gardisten würdten
ihm keine Hülffe nicht leysten, sich von Varginia zu befreyen, sie konnten den
Anblick von Bluth nicht ertragen, alldieweyl sie zu lang schon den Kriegsaventüren
entwöhnet warn. - Luigi Malerba, Pataffio. Berlin 1988
Schubs (4)
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