chrott
Auf dem Planeten erschien ein riesiges unbekanntes Scheusal,
dessen gräßlicher Ruhm alsbald beide Halbkugeln überlief. Niemand hatte es aus
der Nähe gesehen, denn wer sich hinwagte, kam nicht mehr heim. Der Ursprung
des Scheusals blieb dunkel. Die Greise behaupteten,
seine Brutstätte seien riesige Wracks und weithin verstreute
Tantal- und Osmiumscheiben, die Überreste der von Asteroiden zermalmten Stadt
Bismalia; denn die war nicht wiederaufgebaut worden. In sehr altem Magnetschrott
schlummere manch böse Kraft, sagten die Greise; in Metallen gebe es heimliche
Ströme; der Anstoß eines Gewitters wecke sie zuweilen. Und aus knirschigem Blechgekreuch,
aus totem Rutsch des Trümmerfnedhofs entstehe dann
ein Scheusal, unfaßlich, weder lebend noch tot, und es bringe nur eines zuwege:
die Aussaat grenzenloser Zerstörung. Andere behaupteten wieder, durch böses
Tun und Denken entstünde die Kraft, die solch einen Unhold
schaffe. Der Nickelkern des Planeten würfe dies alles zurück wie ein Hohlspiegel;
solcherart an einer Stelle gesammelt, schöbe das Böse
nun blindlings Metallgerippe und verrottete Trümmer gegeneinander, bis sie sich
zum Monstrum verwüchsen. -
Stanislaw Lem, Robotermärchen. Frankfurt am Main 1973 (st 2673, zuerst
1964)
Schrott (2)
- SZ, nach
dpa
Schrott (3) US-Wissenschaftler haben sich auf den Weg gemacht, um ein noch
unbekanntes Gebiet zu erforschen. Im Pazifik zwischen Kalifornien und
Hawaii gibt es in dem Nordpazifischen Wirbel eine riesige Fläche von
Müll, auch genannt der "Great Pacific Ocean Garbage Patch". Auf der
Oberfläche des Meeres ist eine gigantische Fläche, so groß wie Texas,
vor allem von Plastikmüll bedeckt, der teilweise auch zerrieben in
kleinen Teilchen den Boden bedeckt
-
Telepolis
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