chraubenzieher
Eines Tages stieß ich mir einen Schraubenzieher m den Handteller und durch die
Hand hindurch. Ich tat es langsam und methodisch. Dann trat ich ganz ruhig ins
Vorzimmer hinaus und sagte: »Schauen Sie mal, Frau Grüber, was ich gemacht habe.«
Sie wurde totenblaß, griff zum Telefon und rief die Werksschwester herbei. Sie
steuerte mich mit ihrer zitternden Hand an meinem Oberarm in ihren eigenen Bürostuhl
hinein und stürzte dann auf den Gang hinaus, der Schwester entgegen. Sie konnte
wohl den Anblick nicht ertragen. So saß ich einige Minuten, den Unterarm waagrecht
auf die Stuhllehne gestützt, den Handteller ausgestreckt mit nach oben herausstehendem
Schraubenziehergriff, und spürte den langsam wachsenden Schmerz, die Angst,
das Glück, und den Kitzel eines Lachreizes. Es war eine Anwandlung, die bald
wieder verflog.
- Walter E. Richartz, Der Aussteiger.
In: W.E.R., Das Leben als Umweg. Zürich 1988
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