CHOMO Die Untersuchung, die zur Zeit lief, hatte etwas mit Erster Hilfe zu tun, und verschiedene Exemplare von SCHOMO - synthetischer Mensch zur Erforschung von Schockwirkungen auf den menschlichen Organismus - wurden dabei auf den Fahrer- oder den Todessitz und in den Fond der Versuchswagen gesetzt. Profane empfand noch ein Gefühl der Verwandtschaft zu SCHOMO, dem ersten seelenlosen Schlemihl, den er je getroffen hatte; doch war dieses Gefühl nicht frei von Argwohn, weil diese Puppe nur ein »synthetischer Mensch« war; aber auch ein Gefühl der Verachtung, als hätte sich SCHOMO aus eigenem Entschluß den Menschen verkauft; als nähme sein früheres, unbelebtes Ich jetzt Revanche.
SCHOMO war eine wirklich herrliche Puppe. Er hatte dieselbe Figur wie STRAMO,
doch war sein Fleisch aus Schaumgummi geformt, seine Haut aus Polyvinylacetat,
sein Haar eine Perücke, die Augen aus Plastikmasse; die Zähne (tatsächlich von
Eigenvalue als Zubehörlieferant fabriziert) entsprachen den Gebissen, wie sie
von neunzehn Prozent der amerikanischen Bevölkerung getragen werden. In seinem
Inneren besaß er: ein Blutreservoir im Brustkorb, eine Blutpumpe an der Symmetrieebene
und eine Nickel-Cadmium-Batterie im Unterleib. Die Bedienungstafel an der Brustseite
besaß Schalter und Regelwiderstände für arterielle und venöse Blutungen, für
die Puls- und sogar die Atmungsfrequenz im Falle einer offenen Brustverletzung.
Im letzteren Falle simulierte eine Plastiklunge das notwendige Sauggeräusch
und die Blasenbildung. Dies wurde von einer Luftpumpe im Leib kontrolliert,
deren Kühlschlitz im Schritt lag. Eine Verletzung der Geschlechtsorgane konnte
zwar noch mit Hilfe eines zu befestigenden Wachsmodells dargestellt werden,
doch wurde dadurch der Kühlschlitz blockiert. SCHOMO konnte aus diesem Grunde
nicht an einer offenen Brustverletzung und einer Verwundung der Geschlechtsorgane
gleichzeitig leiden. Eine Konstruktionsänderung behob jedoch diese Schwierigkeit,
die man für einen wesentlichen Mangel hielt. - (
v
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