Schöne und das Tier, Die

 

- Nicole Claveloux, La Belle et La Bête

Schöne und das Tier, Die (2)  Ein Vater hatte vier Töchter, und die jüngste von ihnen war die schönste, die beste und sein Liebling. Der gute Mann wollte ihr etwas schenken, und sie nannte ihm einen scheinbar leicht zu erfüllenden Wunsch: eine weiße Rose. Aber die weiße Rose wuchs im Garten der Bestie, und als der Vater sie raubte, zog er sich den Zorn des Ungeheuers zu, das drohte, ihn zu töten, wenn er die Rose nicht innerhalb von drei Monaten zurückgeben würde. Diese Drohung machte den alten Mann krank. Aber die Tochter opferte sich auf und ging zum Schloß des Ungeheuers. Dieses verliebte sich in sie, und als die junge Frau eines Tages zu ihrem Vater zurückkehrte, da er sehr krank war, fühlte sich das Ungeheuer dem Tode nahe, denn es konnte ohne die Liebe der Schönen nicht mehr leben. Die Jungfrau kehrte zu ihm zurück, pflegte die Bestie und verliebte sich schließlich in sie. Auch sie konnte ohne das Ungeheuer nicht mehr leben und gestand ihm ihre Liebe. Sobald sie die Worte ausgesprochen hatte, gab es eine gewaltige, leuchtende Explosion, und.das Ungeheuer wurde ein schöner Prinz, der der Schönen sein Geheimnis erzählte: Er hatte so lange unter dem Banne eines bösen Zaubers gestanden, bis eine Jungfrau sich wegen seiner Güte in ihn verlieben würde. - Nach: Manuel Vázquez Montalbán, Die Rose von Alexandria. Reinbek bei Hamburg 1995 (zuerst 1984)
 
 

Märchen Frau, schöne

 

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