chön
und gut Schön nennen sie das vollkommene (höchste) Gut, weil
ihm alle von der Natur geforderten Zahlenverhältnisse,
mit anderen Worten, weil ihm die vollkommene Symmetrie
zuteil geworden ist. Der Arten aber des Schönen gebe es vier: Gerechtigkeit,
Tapferkeit, Maßhaltung und Verständigkeit; denn in diesen fänden die schönen
Handlungen ihren vollen Ausdruck. Dementsprechend gebe es auch vier Arten des
Häßlichen (sittlich Verwerflichen): Ungerechtigkeit, Feigheit, Maßlosigkeit
und Unverstand. Man verstehe aber auf die eine Art unter dem Schönen dasjenige,
was die im Besitz eines lobwürdigen Gutes Befindlichen lobwürdig mache; auf
andere Art die glückliche Naturanlage zur Erfüllung der eigentümlichen Aufgabe,
die einem gestellt ist; noch anders das, was als Schmuck
hinzutritt, wenn wir sagen, nur der Weise sei gut und schön. Sie behaupten,
nur das Schöne sei gut, wie Hekaton in dem dritten Buch seiner Schrift
über die Güter und Chrysipp in seinem Buch über das Schöne sagt. Dies
aber sei die Tugend und was teilhat an der Tugend; dem ist gleichwertig der
Satz, daß alles Gute schön sei und daß das Gute mit dem Schönen gleichbedeutend
sei, was auf dasselbe hinauskommt. Denn da es gut ist, ist es schön; es ist
aber schön, also ist es auch gut. -
Stoiker, nach (diol)
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