chockfroster Dornsuschen.
Suse, mit den heutigen Männern, vor allem ihrer Beziehung zu Frauen, unzufrieden,
läßt sich im knusprigsten Alter einfrieren. Sie betritt ohne viel Trauer den
Schockfroster, wie man ohne viel Trauer einen Zug betritt, der einen in vierzehntägiger
Fahrt aus einem Scheißland in ein unbekanntes aber noch nicht verpatztes Land
führt. Etwas größer ist ihre körperliche Furcht, vor eventuellen über das Bewußtsein
hinausreichenden Gefrierschmerzen. Sie hat verfügt, daß erst begehrliche Männer
einer solchen Epoche ihren durchsichtigen Kunststoffsarg auftauen dürfen, in
der ihre Forderungen an die Partnerschaft verstanden und bejaht werden. Eine
Anzahl schöner Männer aus Amerika und der sonstigen Gegenwart begehen in dem
Moment, als der Schockfroster anheult, einen vermeintlichen Liebesselbstmord;
in Wahrheit etwas romantisch Egoistisches. Aber auch immer wieder Männer - und
vereinzelte Lesbierinnen - der folgender Zeitalter,
die Dornsuschen während eines Sightseeings sehen. Suse fürchtet sich etwas vor
Generalstreiks - in derer Verlauf sie verderben könnte, vor Atombomben, in derer
Millionenhitze sie für Sekunden erwachen könnte, und vor neuen Völkern, die
mit der Gefriertechnologie nicht vertraut sind und Suse als vermeintliches Aas
wegschmeißen würden. Auch fürchtet sie, für den Happyfall, die Wendung, daß
sie inmitten der anderen Mädchen jener Zeit unter die sie eindränge, immer etwas
Unheimliches behalten würde, etwas undefinierbar Ranziges auch, wie jene Köstlichkeiten
an Pasteten und Weinen, die wir aus versunkenen Schiffen im Packeis herausholen
und zaghaft kosten Ein guter Jahrgang! - aber ... - (met)
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