Durch Auflegen der Blätter werden Brandschäden und die sogenannten Epinyctiden oder Syce, ein Geschwür, welches in den Augenwinkeln entsteht und beständig läuft, geheilt; mit letztem Namen belegen auch einige gewisse bleifarbige Blattern, die des Nachts so beschwerlich fallen.
Ferner heilt der Schnittlauch, mit Honig zerrieben, noch andere Geschwüre, mit Essig die Bisse wilder Tiere und Schlangen; mit Ziegengalle oder gleichviel Honigmet die Ohrenübel, mit Frauenmilch das Brausen in den Ohren, in die Nasenlöcher gebracht das Kopfweh, und den Schlafsüchtigen gießt man ein Gemisch von 2 Löffel voll Lauchsaft und 1 Löffel voll Honig in die Ohren. Den Saft trinkt man bei Schlangen- und Skorpionsbissen mit lauterm Weine und bei Lendenschmerzen mit einer Hemina gewöhnlichem Wein.
Gegen Blutspeien, Schwindsucht und langwierigen Schnupfen hilft der Saft oder der Genuß des Lauches selbst; desgleichen gegen Gelbsucht, Wassersucht, Nierenschmerzen, 1 Acetabulum voll mit Gerstentrank.
Ein gleiches Quantum mit Honig genommen, reinigt die weibliche Scham. Man ißt es gegen giftige
Pilze und legt es auf Wunden. Es reizt zum Beischlaf, stillt den Durst und vertreibt die Trunkenheit, soll aber die Augen schwächen und Blähungen
erregen, welche jedoch dem Magen nicht schaden und den Leib erregen. Die Stimme
macht es hell. -
(pli)