chnalzen   Vladimir ging allein nach Hause und drehte sich dort an seiner Türklinke einen Strang, er hatte angenommen, es würde schon irgend jemand vorbeikommen, doch es kam keiner, und Vladimir erhängte sich, er brachte sich um, weil er angenommen hatte, daß jemand kommen und ihn losbinden würde, wie die fünfzig Male davor ...  Mein Mann hielt im Krematorium über Vladimfrs Sarg die Grabrede, er schrie wie ein Berserker, hielt verkrampft das Blatt Papier fest, von dem er den kurzen Text ablas ... mein Mann schrie wie im Wald ... Vladimir! Du hast geschnalzt, und das Todesroß kam! ... So ging Vladimir, ein großer Freund meines Mannes, von dieser Welt, und die beiden hatten einander so sehr gemocht, daß sie sich gegenseitig fast umgebracht hätten ...  - (hra4)

Schnalzen (2)  Der kleine Jinesklave erhob sich  aus dem Wasser. Er schwebte über dem Wasser. Darauf begann ihm die Zunge aus dem Mund zu wachsen. Sie wuchs immer weiter vor, so daß sie über das Gesicht auf den Hinterkopf zurückschlagen konnte. Dann wuchs die Zunge immer mehr in die Länge und in die Breite, so daß sie sich ausdehnte wie eine dicke Wolke. Plötzlich schnellte der kleine Jinesklave die gewaltige Zunge nach vorn und traf mit ihr auf einen Heerhaufen am Land. Soweit die Zunge reichte, wurde alles, was auf dieser Fläche vordem lebendig umherging, zerschmettert und zermalmt. Es blieb kein Leben auf diesem Boden. Der kleine Jinesklave nahm seine Zunge wieder empor und über den Kopf. Wieder schnellte er sie nach vorn. Wieder wurde ein Heerhaufen unter ihrem wuchtigen Schlag zertrümmert und zermahnt. Wieder zog er das mächtige Gebilde empor, mehrmals traf der Schlag der Riesenzunge auf das Volk Na-Manjs, dann war die Königin mit all ihren Leuten vernichtet.  - Leo Frobenius, Schwarze Sonne Afrika. München 1996
 
 

Geräusch Zunge

 

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