chmied
PENTHESILEA. Jetzt steig ich in meinen Busen nieder,
Gleich einem Schacht, und grabe, kalt wie Erz,
Mir ein vernichtendes Gefühl hervor.
Dies Erz, dies läutr' ich in der Glut des Jammers
Hart mir zu Stahl; tränk es mit Gift sodann,
Heißätzendem, der Reue, durch und durch;
Trag es der Hoffnung ewgem Amboß zu,
Und schärf und spitz es mir zu einem Dolch;
Und diesem Dolch jetzt reich ich meine Brust:
So! So! So! So! Und wieder! - Nun ists gut.

Sie fällt und stirbt.

 - Heinrich von Kleist, Penthesilea

Schmied  (2)

Schmied (3)  Der Chaifi stand an seiner Esse tief unten in Sasalaguan und schmiedete Seelen, damit er Sklaven hatte, die ihm dienen konnten. Er schürte das Feuer, daß die Esse barst. Glühende Steine .und feurige Ströme ergossen sich über die Erde, und eine Seele flog aus Sasalaguan hinaus. Sie fiel im Land Guahan bei Funia nieder und wurde zu Stein. Doch die Sonne erwärmte den Stein, der Regen erweichte ihn, und das Meer gab ihm Menschengestalt. Da sah der Mensch, daß es auf der Erde schön ist. Er formte andere Menschen aus Erde und Wasser und schmiedete ihnen am Feuer der Sonne Seelen, wie er es bei dem Chaifi gelernt hatte, und nannte sie Erdensöhne.

Als der Chaifi nun merkte, daß ihm eine Seele entflohen war, suchte er sie überall, um sie zu töten. Einst fand er einen Erdensohn am Meer sitzend und glaubte, er sei die entflohene Seele. Er sandte eine große Woge, denn das Wasser, das Feuer und die Winde waren ihm untertan. Die Woge verschlang den Erdensohn, aber sie konnte ihn nicht töten, denn seine Seele kam von der Sonne, die dem Chaifi nicht untertan war; so wurde die Seele zum Fisch. Der Chaifi verfolgte den Fisch und trieb ihn in einen See; er zündete darunter ein großes Feuer an, und der See vertrocknete. Doch der Fisch starb nicht, sondern wurde zum Leguan und lebte im Wald. Da verbrannte der Chaifi den Wald. Nun wurde der Leguan zum Vogel und flog auf und davon. Jetzt sandte der Chaifi einen Sturmwind, der den Vogel an einen Felsen schleuderte, so daß er die Flügel brach - und er wurde wieder zum Menschen. - (sued)

Schmied (4)   Hephaistos war nach den meisten Erzählungen ein geschickter und robuster Meister, zugleich aber doch nur ein kunstreicher und krüppelhafter Zwerg. Er bildete aus Gold Jungfrauen, die wie lebendige Menschen sich bewegten, dachten, sprachen und Arbeiten ausführten. Und er schuf die erste Frau, Pandora. Diese hatte nicht den Hephaistos zum Gatten, doch ihm sehr nahestehende Wesen. Als Gattin des Hephaistos galt sowohl für Homer in der Ilias, wie auch für Hesiod, eine der Chariten, für den letzteren die jüngste Charis, Aglaia, die »Zierde«. Meinten die alten Erzählungen, die jene Dichter noch kannten, ein lebendiges Kunstwerk damit - denn charis bedeutet auch den Liebreiz der Kunst - oder wollten sie dem Schmiedegott, anstatt der großen, eine kleinere Aphrodite zur Frau geben? Die Liebesgöttin hätte in unserer Sprache auch Charis genannt werden können. In der Odyssee heißt die Gefährtin des Hephaistos Aphrodite, und Ares ist ihr Geliebter.  - (kere)

 

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