chlußakkord    Regisseur Hans Neuenfels hatte in seiner Idomeneo-Inszenierung, die seit März 2003 auf dem Spielplan der Deutschen Oper steht, einen provokanten Zugang zu dem antiken Stoff über den König von Kreta. Im Schlussakkord lässt er Idomeneo mit einem blutigen Bündel auf die leere Bühne treten. Aus diesem holt er die abgeschlagenen Köpfe von Neptun, Christus, Mohammed und Buddha hervor und stellte sie säuberlich auf vier Stühle.

In der Berliner Zeitung hieß es damals nach der Premiere, "dass Millionen von Toten auf das Konto von Religionskonflikten gehen, so dass die Abschaffung jeglicher Religion als Maßnahme für den Frieden durchaus etwas für sich hätte". Schon in der Premiere kam es zu Tumulten: Bei Jesus gab es Krach, bei Buddha Gemurmel und bei Mohammed war Ruhe im Saal. Auf diese Reaktion des Premierenpublikums bezieht sich auch die Gefährdungsanalyse des Landeskriminalamtes: Die Sicherheitsbehörden seien zu dem Ergebnis gekommen, dass "Störungen der Aufführungen nicht ausgeschlossen werden können", so ein LKA-Sprecher.

Ein Team des arabischen Fernsehsenders Al Dschasira war bei Proben zugegen, verzichtete allerdings auf die Ausstrahlung wegen möglicher Empörung eines Publikums, das die deutschen Theatergebräuche nicht gewohnt ist. - Birgit Walter, Berliner Zeitung vom 26.September.2006

 

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