Schlund, blauschwarzer   Weit entfernt im Westen konnte er den großen, tiefstehenden, formlosen Mond sehen, der nicht mehr schwindelig und gelblich aussah, sondern stahlkalt und glänzend und hämisch und stolz in einem blauschwarzen Schlund trieb, der keinen einzigen Stern aufwies. Weniger als eine halbe Sekunde lang spürte Mr. Geards warme, dicke, Christusgepolstcrte Natur die eiskalte Klaue des noch nicht besänftigten Zerberus der lebensverschlingenden Vernichtung an ihrer Kehle.

Indem er sein lebendes Bündel festhielt und ihm unbewußt kleine Stöße mit dem. Rand des flachen Kerzenhaltcrs versetzte, in dem die Flamme so böig zur Seite geblasen wurde, daß sie beinahe ausging, starrte Mr. Geard in die blauschwarze Leere, die diesen entstellten Mond umgab. Er warf sein menschliches Bewußtsein wie einen von einem Katapult geschleuderten Stein - und zweifellos waren in den Tagen des Bleheris genau von dieser Brüstung Steine abgeschossen worden - so weit, daß es auf die Flanke jener strahlenden Mißgeburt traf. Von diesem Vorposten im All warf er es weiter, bis es die unvorstellbaren Randzonen des astronomischen Universums erreichte. Von diesem schwindelerregenden Punkt überblickte er die gesamte Sternenwelt... die unfaßbare Gesamtheit der ätherischen, stellaren und tellurischen Materie. Bei Betrachtung dieser schrecklichen und sinnverwirrenden Ungeheuerlichkeit dachte sich Mr. Geard, der mit der nun fast gelöschten Kerze das dunkle Bündel antippte: »Mein Geist hat etwas in sich, irgendeinen riintergrund, irgendeinen geheimen Wahrheitsgrund, der völlig außerhalb der sichtbaren Welt, außerhalb des gesamten erschütternden Gesichtskreises der Materie ist! Ohne die Existenz dieses Anderen könnte ich das gewaltige Universum überhaupt nicht wahrnehmen. Ohne diesen tieferen Grund gäbe es kein Universum!«  - (cowp)

Schlund

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