chlüssellochgucker
»Popeye geht also die Treppe rauf auf seinen Katzenfüßen, die er hat, und kommt
drüber zu, wie Ihr Freund grad vor 'ner Tür auf den Knien hockt und durchs Schlüsselloch
linst. Eine ganze Minute fast, sagt Minnie, hat Popeye hinter ihm gestanden,
den Hut schief überm einen Auge. Dann hat er 'ne Zigarette rausgezogen, sagt
sie, und auf seinem Daumennagel ein Streichholz angerissen, ohne daß man überhaupt
was gehört hat davon, und hat sie sich angezündet, und dann, sagt sie, hat er
sich vorgebeugt und Ihrem Freund das Streichholz hinten an den Nacken gehalten,
und Minnie sagt, sie hat auf der halben Treppe gestanden und die beiden beobachtet:
wie der Bursche da am knien war, mit einem Gesicht wie 'ne Pastete, die man
zu früh aus dem Backofen gezogen hat, und Popeye, wie der den Rauch durch die
Nase blies und ganz komisch mit dem Kopf dabei ruckte, auf den andern runter.
Dann ist sie aber weg und wieder nach unten, und zehn Sekunden später kam er
dann hinterher, aber wie, sag ich Ihnen, die beiden Hände im Nacken und inwendig
ein einziges Wumm-wumm-wumm wie bei diesen dicken Karrengäulen, und 'ne gute
Minute, sagt Minnie, hat er an der Tür rumgefummelt und dabei gestöhnt wie der
Wind im Kamin, sagt sie, bis sie ihm aufgemacht hat und ihn rausgelassen.« - William Faulkner, Die Freistatt. Zürich 1981
(zuerst 1931)
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