Schlangenhäutung    Jemand träumte, er fahre gleich einer sich häutenden Schlange aus seinem Leib. Am folgenden Tag starb er; denn seine Seele, die den Körper verlassen wollte, gab ihm solche Vorstellungen ein. - (art)

 Schlangenhäutung  (2)   Wichtiger noch als für das Leben des Vogels die Mauser, ist für das Leben der Schlangen die Häutung, eines der ersten Geschäfte, welches das eben dem Eie entschlüpfte Junge vornimmt,  und eines, welche von dem erwachsenen Tiere im Laufe des Jahres mehrmals wiederholt wird. Die Häutung beginnt mit Ablösen der feinen, wasserhellen Oberhaut an den Lippen, wodurch eine große Öffnung entsteht. Es bilden sich nun zwei Klappen, die eine am Oberkopfe, die andere an der Unterkinnlade, welche sich zurückschlagen und nach und nach weiter umgestülpt werden, sodaß schließlich der inere Teil nach außen gekehrt wird. Im Freien benutzen die Schlangen Moos, Heide- und andre Pflanzen, oder überhaupt Rauhigkeiten, um sich ihres Hemdes zu entledigen, und können die Häutung in sehr kurzer Zeit vollenden; im Käfig bemühen sie sich oft lange vergeblich, um denselben Zweck zu erreichen, lösen auch nur selten die ganze Haut unzerrissen ab.

Wenige Tage nah der ersten Frühjahrshäutung beginnt die Fortpflanzung. Sie erregt auch die Schlangen in einem gewissen Grade, keineswegs aber in einem so hohen, als man gefabelt hat. Es ist sehr wahrscheinlich, daß einzelne Arten, während der Paarungszeit zu größeren Gesellschften sich vereinigen und längere Zeit zusammen verweilen:  von einigen Giftschlangen wenigstens hat man beobachtet, daß sie gerade während der Begattung zu einem förmlichen Knäuel sich verschlingen und in dieser sonderbaren Vereinigung stundenlang verharren. In der Regel findet man Männchen und Weibchen der sich paarenden Schlangen innig umschlungen auf den beliebtesten Lagerstellen ruhend, im Sonnenscheine stundenlang auf einer und derselben Stelle liegend, ohne sich zu regen. Die Vereinigung beider Geschlechter ist aus dem Grunde eine sehr innige, als die walzenförmigen Ruten des Männchens, welche bei der Paarung umgestülpt werden, an der inneren Seite mit harten Stacheln besetzt sind und daher fest in den Geschlechtsteilen des Weibchens haften.  - (brehm)

Schlangenhäutung  (3)  Wenn die Schlange alt wird, werden ihre Augen trübe, und sie sieht nicht. Was also tut sie? Wenn sie wieder jung werden will, dann läßt sie sich's nicht verdrießen und fastet vierzig Tage und Nächte lang, so lange, bis ihre Haut zu schlottern anfängt. Dann sucht sie einen Felsen mit einer engen Schluft, und da geht sie hinein und wetzt daran den Leib und wirft das Alter ab und wird jung.  - (phys)

Schlangenhaut Häutung Erneuerung

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