chiffsreise  Das Schiff & Alle in ihm, sind durchtränkt mit dem Geist des Alters. Die Mannschaften gleiten hin & her, wie die Gespenster zu Grabe getragener Jahrhunderte; ihre Augen haben einen wunderlich; & unruhigen Ausdruck; und wenn ihr Handgegaukel im Wildlicht der Gefechtslaternen, meinen Weg kreuzt, dann fühle ich, wie ich nie zuvor gefühlt habe; obschon ich doch mein Leben lang mich mit Antiquitäten abgegeben, und in meinen Geist die Schatten gestürzter Säulen aufgenommen habe, zu Balbec, zu Tadmor und Persepolis, bis meine Seele selbst zur Ruine geworden.

Wenn ich um mich schaue, fühle ich mich beschämt ob meiner früheren Befürchtungen. Zitterte ich schon vor dem Sturm, der uns bisher begleitet hat, sollte ich dann nicht entgeistert stehen dürfen, bei einem Widerstreit von Wind und Ozean, von dem eine entfernte Idee zu vermitteln Worte wie ‹Tornado › und ‹Taifun › sich als banal & unwirksam erweisen? In der unmittelbaren Nachbarschaft des Schiffes ist alles Schwärze & ewige Nacht & ein Chaos schaumlosen Wassers; aber rund 1 Legua zu beiden Seiten von uns, lassen sich, undeutlich & nur zuzeiten, stupende Festungswälle aus Eis wahrnehmen, die sich nach aufwärts in den öden Himmel verlieren, und wirken, wie die Mauern des Universums.

Was ich mir schon dachte, hat sich bestätigt: das Schiff befindet sich in einem Sog; falls dergleichen Bezeichnung angemessenerweise einer Strömung gegeben werden kann, die heulend & kreischend am weißen Eis dahindonnert, immer nach Süden zu, mit einer Geschwindigkeit, so jäh & reißend wie ein Katarakt. - Edgar Allan Poe, Manuskriptfund in einer Flasche, in (poe)

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