cheele-Eulen-Blick
Die Frauen der Gamuna sind zumeist üppig, haben
voluminöse Brüste, auf die sie unverhohlen stolz sind;
und sie verstehen es, Abenteurer oder andere durchreisende
Fremde in Schach zu halten, indem sie ihnen kühne und sehr geheimnisvolle Blicke
zuwerfen. Es gibt morgendliche und nachmittägliche Blicke von Gamuna-Frauen,
die jeden in Verlegenheit bringen würden; denn sie erscheinen freiheraus wollüstig,
aber gleichzeitig erwecken sie bei den Männern den starken Verdacht, sie würden
in eine Falle gelockt, um hinterher ausgeraubt, massakriert und kastriert zu
werden. Die Männer nennen diese raschen Blicke die »Scheelen-Eulen-Blicke« und
fürchten sie als Überbringer einer Halluzination
mit Rasereien, die den dünnen Faden des Daseins abreißen
können. Die seltenen Besucher aus den Städten im Landesinneren werden von diesen
weiblichen Blicken zunächst erregt, dann ergreift sie eine schwere Verlegenheit,
so daß sie an allen ihren touristischen Vorstellungen und erotischen Neugierden
irre werden. Oft müssen die Touristengattinnen, von den Feuern der Eifersucht
geplagt, ihre Ehemänner mit Gewalt wegschleppen. Dann werfen die Ehemänner ein
paar Dollar als Bezahlung für das Schauspiel auf den Boden und biegen keuchend
in eine andere Straße ab, als würden sie denken: »Was für einem Risiko setze
ich mich hier aus? Was für eine Gefahr spiegelt sich hier im Blick einer Frau
wider? So was habe ich mir von einem so dumpfen und unterwürfigen Volk wie den
Gamuna nicht erwartet!« In der ersten Zeit wurde auch Astafali mehrmals von
„Scheelen-Eulen-Blicken« getroffen; und darauf erwachte in ihm die Sucht, alle
Frauen anzufassen, und zugleich der Verdacht, daß ihn eine Frau nur angeschaut
habe, um ihn in eine Falle zu locken und zu demütigen und vielleicht zu kastrieren.
- (fata)
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