Schatzgräber  Wenn habsüchtige Menschen in den Chenkes, den alten Grabstätten der Indianer, nach Schätzen suchen, die den Toten gehören, die sie notwendig gebrauchen in der Unterwelt oder auf den schönen Inseln, die über den Meeren liegen, so grämen sich die Wichan-Alwe so sehr, daß sie aufwachen, genau wie die Pena-Dura, die geisternden Seelen, die ernstlich wachen.

Denn die Verstorbenen besitzen ja nichts mehr als diese Weshakelu, die Kleinigkeiten, die man ihnen mitgegeben hat, die ihre Schätze sind, ein Hort, mit dem sie sich in der Unterwelt das harte Los erleichtern, sich wehren können schon auf der langen Reise, der Überfahrt, wo der Ferge oft bestochen werden muß. Denn manchmal will er zum Beispiel den schwarzen Hund, der als Wegweiser mitgenommen wird, nicht in das Boot nehmen.

Die oft grausamen Pena-Dura verteidigen die Schätze, die ihnen gehören, tasten aber auch die Sachen an, die die Menschen, die Räuber und Diebe, dabei haben zum ›Schatzheben‹, wie Laternen, Feuerzeug, Werkzeuge, Eßbares, warme Hüllen usw., vergiften die Dinge, so daß die Räuber umkommen. Aber noch nie ist ein Indianer daran gestorben: noch keiner hat eine Grabstätte beraubt oder sich an einer Schatzsuche beteiligt. Schlimmes würde über einen solchen Verräter kommen, harte Strafe. Häufig holen die Pena-Dura sich ihre Weshakelu wieder und zwar dann, wenn der Räuber sie ruhig als seinen eigenen Besitz ansieht, sich sicher zu fühlen beginnt. So kommt es häufig vor, daß Menschen, in grauenhafter Weise ermordet, aufgefunden werden; weil sie sich zum ›Schatzgräber‹ erniedrigt hatten, werden sie zu Schattenstreifen gemacht, zu Leichen.  - (arauk)

 

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