Ebenso scheint in der Sonne der Schatten
uns treu zu begleiten, Da er dem Schritt nachfolgt und unsre
Bewegungen nachahmt, Wenn man nur wirklich glaubt, die lichtlose
Luft sei imstande Schritte zu tun und Bewegung, Gebärde des
Menschen zu folgen. Denn in der Tat, was wir Schatten nach unsrer
Gewohnheit benennen, Kann doch nichts anderes sein als Luft,
die des Lichtes beraubt ist. Weil natürlich der Boden der Reihe
nach lichtlos gemacht wird Überall da, wo wir wandeln und hierdurch
die Sonnenbestrahlung Hemmen, während er dort, wo wir weggehn,
gleich sich mit Licht füllt: So kommt's, daß wir vermeinen, es
folge noch immer derselbe Schatten uns gradwegs nach, den vorher
der Körper geworfen. Unaufhörlich ergießen sich neu die Strahlen
des Lichtes, Während die alten verschwinden, als ziehe man Wolle
durchs Feuer. Drum verliert auch der Boden so leicht die Sonnenbestrahlung,
Wie er sie wieder erhält und die schwärzlichen Schatten sich
abwäscht.
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