Kein Klopfzeichen. Kein Hilfeschrei. Funkstille. Entweder
ist es aus,
sagte ich mir, oder es hat noch nicht angefangen. Jetzt
aber! Jetzt:
Ein Knirschen. Ein Scharren. Ein Riß. Das ist es. Ein
eisiger Fingernagel, der an der Tür kratzt und stockt.
Etwas reißt. Eine endlose Segeltuchbahn, ein schneeweißer
Leinwandstreifen,
der erst langsam, dann rascher und immer rascher und
fauchend entzweireißt.
Das ist der Anfang. Hört ihr?
Hört ihr es nicht? Haltet euch fest!
Dann wird es wieder still. Nur in der Wand klirrt etwas
Dünngeschliffenes nach,
ein kristallenes Zittern, das schwächer wird und
vergeht.
Das war es. War es das? Ja, das muß es gewesen sein.
Das war der Anfang. Der Anfang vom Ende ist immer
diskret.
Es ist elf Uhr vierzig an Bord. Die stählerne Haut unter
der Wasserlinie klafft,
zweihundert Meter lang, aufgeschlitzt von
einem unvorstellbaren Messer.
Das Wasser schießt in die Schotten. An
dem leuchtenden Rumpf gleitet, dreißig Meter hoch
über dem Meeresspiegel, schwarz und lautlos der Eisberg
vorbei und bleibt zurück in der Dunkelheit.
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