charnier   Im Palindrom thematisiert sich die Irreversibilität, indem sie sich auffrißt — Mordnilapsuspalindrom: »Ich habe Johann Nestroys Zivilisationsgroteske vom Häuptling Abendwind oder dem greulichen Festmahl bis auf die Knöchelchen abgenagt, die meine Knöchelchen sind. Denn die reale Menschenfresserei (Anthropophagismus) ist eine vom Standpunkt des Menschen auf sich selbst bezogene Art des Verzehrs, die im Mund, also mit der Zunge oder Sprache beginnt, im Zwerchfell sich umstülpt und an den Extremitäten endet, also ein palindromitischer Vorgang der Einverleibung und Entäußerung, kurzum ein Text, der mit sich hadert, nicht metaphysisch, sondern tatsächlich, also vom Anfang, der schon sein Ende ist, über ein dubioses Scharnier zu einem Ende, das schon im Anfang war, das Wort. An sich ein verzweifelnder Vorgang der Rücksicht auf der und auf die Zeitachse, die ja nur in einer Richtung läuft, eine entsetzliche Geschichte mit Südseezauber im Abendwind. Wer im Kessel sitzt, kennt das Scharnier. Noch hängt die Syntax in Fasern dran. Das sind die Palindrome, an denen sich Sprecher noch einmal aus dem Schlamassel ziehen.« - (palin)
 
 

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