Scharfrichter, chinesischer   Sie vernahmen von weitem Gong- und Trommellä'rmund blieben stehen, um sich den nahenden Zug aus der Nähe zu betrachten. Da kamen zuerst zwei Gefängniswärter. Sie schleppten rotbebänderte Blumengewinde, Früchte, Atlasballen und andere Geschenke. Hinter ihnen, unter einem dunkelgrünen seidenen Ehrenschirm, schritt ein stattlicher Mann in einem Rock von blauer geblümter Seide. Sein wohlgeformtes Antlitz mit dem freien offenen Blick unter feingeschwungenen Brauen zeigte eine auffallend blaßgelbe Tönung und war von einem feinen dünnen Schnurr- und Kinnbart eingerahmt. Das war Yang Hsiung, Stadtvogt und Scharfrichter von Su tschou. Er stammte aus der Provinz Honan und war als Gefolgsmann des früheren Präfekten, seines Onkels, hergekommen. Der neue Präfekt hatte ihn kürzlich wegen seiner Verdienste zum ›Vogt der beiden Kerkerhöfe‹ und zum ›Amtswalter der öffentlichen Richtstätte‹ ernannt. Hinter ihm trug ein Kerkerwärter sein Richtschwert mit dem Teufelsfratzenknauf. Yang Hsiung befand sich auf dem Heimweg von der Richtstätte. Freunde und Bekannte hatten ihn nach getanem Werk mit roten Glückswimpeln und Blumen und reichen Geschenken bedacht. Gerade, als der Zug bei den beiden Männern vom Busch vorüberkam, trat eine Stockung ein. Eine Gruppe von Bürgern hatte sich hier aufgestellt und entbot dem Stadtvogt einen Wilikommentrunk.   - (raub)
 

Scharfrichter Chinese

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