chafbock
(inspirierter)
Touristen, die zu mir hochkamen, sagte man schon unten, nehmt
dem Schafbock ein Bier mit, das mag er. Man hielt
mir die Flasche hin, und ich trank, bis sie leer war. Einmal dachte man, mich
mit Schnaps hinters Licht führen zu können. Er schmeckte
mir zwar nicht, ahh, hatte dann aber doch eine enorme Wirkung. Ich sprach den
ganzen Tag, beim Mittagessen erklärte ich mich über Architektur,
und zwar einem Architekten, der mich nicht verstand,
weil ich sagte: Weg mit dem ganzen Dreck. Eine Frau neben mir behauptete vor
lauter Angst, mich zu lieben, aber mit mir nicht zu schlafen - als hätte ich
daran gedacht! Ich verschlang das Sauerkraut und ließ das Kasseler Rippchen
zur Hälfte liegen, so ein unappetitlicher Fleischkloß! Ja, was sollte ich sagen?
Die Schneeule, die war schön. Die war schön - -
Herbert Achternbusch, Ich bin ein Schaf. Memoiren. München 1996
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