chachern »Und ich habe auch ainen herrlichen Ring.«

Er zog einen kleinen, unechten Plunder aus der Tasche und hielt ihn treuherzig hin.

»Wieviel?«

»Aber herrlich!«

»Wieviel?«

Jérémie taxierte Solal von Kopf bis Fuß.

»Zweitausend Franken.«

»Gut. Jetzt der vernünftige Preis.«

»Tausendfünfhundert!« sagte Jérémie mit Eifer.

»Gut. Jetzt der letzte Preis.«

»Tausend Franken.«

»Gut. Jetzt der definitive Preis.«

»Fünfhundert Franken.«

»Gut. Jetzt der Preis für den Israeliten.«

»Vierhundert - (es entstand eine Pause, und da Solal lächelte, fügte Jérémie hinzu:) zwanzig.«

»Gut. Jetzt den wirklichen Preis.«

»Dreihundert.«

»Zeig.«

Solal ging zum Fenster, begutachtete den Stein in der Art der Juweliere, indem er ihn dicht vors Auge hielt. Jérémie strich um ihn herum, war übertrieben freundlich, sagte, daß der Rubin echt sei.

»Keinerlei Glanz«, sagte Solal.

»Den Glanz sieht man nicht, weil er im Innern ist.«

»Vergebene Liebesmüh«, sagte Solal und fuhr mit der Begutachtung fort. (Er hielt Jérémie den Ring hin.) »Fünfundzwanzig Franken.«

»Der Här General will meinen Tod! O meine Mutter, warum hast du mich zur Welt gebracht? Fünfundzwanzig Franken!« empörte er sich. (Dann, eiskalt:) »Für dreißig verkaufe ich ihn.«

»Hier sind dreitausend Franken.«

Jérémie blinzelte.

»Nein, Här General. Sie wirden kain gutes Geschäft machen. Ich lasse ihn Ihnen für dreihundert - (eine Pause) fünfzig Franken.«

Er nahm das Geld in Empfang, legte den Ring behutsam auf den Tisch, nachdem er auf den herrlichen Dreigroschenrubin geblasen und ihn poliert hatte.

»Möge der Ewige dieses klaine Geschäft segnen, Här General. Aber ich verliere dabei, ich verliere.«

»Ich auch«, sagte Solal.

»So ist das eben bei Geschäften«, sagte Jérémie. - (eisen)

 

Jude Preisgestaltung

 

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