«Ficken», verbesserte ich, «nicht schlafen.»

«Ich wollte, du würdest aufhören, zu mir so zu sprechen.» Sie machte sich daran, den Proviant auszupacken. «Du mußt immer alles verderben. Ich glaubte, wir würden wenigstens einmal einen friedlichen Tag miteinander haben. Du hast immer gesagt, du wolltest uns zu einem Picknick ausführen. Du hast es nie getan. Nicht ein einziges Mal. Du dachtest immer nur an dich selbst, an deine Freunde, deine Weiber. Ich war eine Närrin, daß ich glaubte, du könntest dich ändern. Du kümmerst dich nicht um dein Kind — du hast kaum Notiz von ihr genommen. Du kannst dich nicht einmal in ihrer Gegenwart beherrschen. Du würdest mich vor ihren Augen hernehmen und so tun, als sei nichts dabei. Du bist abscheulich ... Ich bin froh, daß zwischen uns alles vorbei ist. Nächste Woche um diese Zeit bin ich frei... Ich bin dich dann für immer los. Du hast mich vergiftet. Du hast mich verbittert und gehässig gemacht. Du bist daran schuld, daß ich mich selbst verachte. Seit ich dich kenne, erkenne ich mich selbst nicht mehr. Ich bin geworden, was du aus mir machen wolltest. Du hast mich nie geliebt... nie. Du wolltest immer nur deine Begierde befriedigen. Du hast mich wie ein Tier behandelt. Du nimmst dir, was du haben willst, und gehst. Du gehst von mir zur nächsten Frau - irgendeiner Frau -, solange sie nur für dich die Beine breitmacht. Du hast keinen Funken von Anhänglichkeit oder Zärtlichkeit oder Rücksichtnahme in dir. Da, nimm!» sagte sie und schob mir ein Sandwich in die Faust. «Hoffentlich erstickst du daran!»

Als ich von dem Sandwich abbiß, roch ich den Geruch ihrer Möse an meinen Fingern. Ich schnupperte an meinen Fingern, während ich mit einem Grinsen zu ihr aufblickte.

«Du bist ekelhaft», versetzte sie.

«Nicht so schlimm, meine Dame. Es riecht gut für mich, wenn du auch ein hassenswerter Sauertopf bist. Ich mag es. Es ist das einzige an dir, was ich mag.» - Henry Miller, Sexus. Reinbek bei Hamburg 1980 (zuerst 1947)