BALLADE (Aus den sauerländischen Bergen)
Er hat sich In ein verteufeltes Weib vergafft, In sing
Schwester!
Wie ein lauerndes Katzentier Kauerte sie vor seiner Tür Und
leckte am Geld seiner Schwielen.
Im Wirtshaus bei wildem Zechgelag Saß er und sie und zechten
am Tag Mit rohen Gesellen.
Und aus dem roten, lodernden Saft Stieg er ein Riese aus
zwergenhaft Verkümmerten Gesellen.
Und ihm war, als blickte er weltenweit, Und sie schürte den
Wahn seiner Trunkenheit Und lachte!
Und eine Krone von Felsgestein, Von golddurdlädertem Felsgestein
Wuchs ihm aus seinem Kopf.
Und die Säufer kreischten über den Spaß. »Gott verdamm mich,
ich bin der Satanas!« Und der Wein sprühte Feuer der Hölle.
Und die Stürme sausten wie Weltuntergang, Und die Bäume brannten
am Bergeshang, Es sang die Blutschande........
Sie holten ihn um die Dämmerzeit, Und die Gassenkinder schrien
vor Freud Und bewarfen ihn mit Unrat.
Seitdem spukt es in dieser Nacht, Und Geister erscheinen
in dieser Nacht, Und die frommen Leute beten.
Sie schmückte mit Trauer ihren Leib, Und der reiche Schankwirt
nahm sie zum Weib, Gelockt vom Sumpf ihrer Tränen.
- Und der mit der schweren Rotsucht im Blut Wankt um die
stöhnende Dämmerglut Gespenstisch durch die Gassen.
Wie leidender Frevel, Wie das frevelnde Leid, Überaltert
dem lässigen Leben.
Und er sieht die Weiber so eigen an, Und sie fürchten sich
vor dem stillen Mann Mit dem Totenkopf.
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