auerei  «Weißt du», sagte er fast widerwillig, «ich muß dich drauf aufmerksam machen, daß die Schecke stierig ist.»

«Wenn's dir Spaß macht...»

Dem Veterinär waren die obszönen Späße und Zotereien in tiefster Seele zuwider; sie malten ihm allerlei gar zu deutliche unzüchtige Bilder vor Geist und Sinne, so daß er zuweilen tagelang, wie von einem Alpdruck, davon beeindruckt und besessen war. Er lief glutrot an, warf einen Blick auf die Schecke, da er sich nicht enthalten konnte, gewisse Möglichkeiten abschätzend zu begutachten, und erst dann begehrte er gegen die freimütigen, ja ungehörigen Reden des Bruders auf.

«Ich begreife einfach nicht, wie ein Mann in deinem Alter noch Gefallen an solchen Sauereien finden kann. Nein, ich kann's nicht begreifen ...»

Honoré hatte die angekreideten Ausdrücke, die seines Bruders Schamgefühl verletzt hatten, längst schon vergessen.

«Was für Sauereien?» fragte er.  - Marcel Aymé, Die grüne Stute. Reinbek bei Hamburg 1964 (rororo 402, zuerst 1932)

Sauerei (2)
 

Sau

 

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