andkamel  Zwei Knaben mit Namen A. und B. lebten zusammen mit der Alten Großmutter im Wald. Die Alte Großmutter war stets schwarz gekleidet wie ein Regenschirm, und sie hatte einen kleinen Kopf, so rund und rot wie ein Apfel. Auch ihre Toilettenseife und ihre Pyjamas waren schwarz: Es war ihre Lieblingsfarbe.

A. und B. gingen in den Wald und spielten im weißen Sand, sie bauten daraus ein Kamel. Als dieses Kamel fertig war, hatte es einen so lebendigen Blick, dass A. und B. sagten: »Das Kamel lebt, es hat den bösen Blick.«

Das stimmte, aber da begann es zu regnen, und das Kamel löste sich in ein Rinnsal aus Sand auf.

»Das geschieht ihm recht«, sagte die Großmutter. »Dieses Kamel hat mir wegen seines Blicks nicht gefallen.«

Aber in das nächste Kamel mischten A. und B. ein wenig Butter, und es hatte noch viel bösere Augen als das erste. Es blieb im Regen unversehrt.

»Wenn man etwas Magisches mit ihm anstellt«, sagte B., »wird es sich auf seine Beine stellen.« Das erschien ihnen ganz zweckmäßig, da sie keinen Hund besaßen. Da flog der Rabe vom Baum herab und sagte: »Ich weiß, welchen Zauber man mit dem Kamel anstellen muss.« So kratzte er mit seinem Fuß ein paar Buchstaben auf die Stirn des Kamels, und dieses stellte sich mit einem unheimlichen Lächeln auf seine Beine: Es konnte laufen. Es ging zu dem Haus. »Weil es sich vor dem Regen fürchtet«, sagte der Rabe. »Großmutter wird nicht erfreut sein«, sagte A., »dass es dahergelaufen kommt, dieses Kamel. Sie kocht gerade Maronenkonfitüre ein.«

Da versteckten sich die Jungen hinter einem Baum, denn sie wussten, dass die Großmutter böse sein würde, wenn das Sandkamel in die Küche spazierte. Sie hatten recht: Sie war wütend.

Kurz darauf aber sahen sie das Kamel zurückkommen. Es trug den Kopf der Großmutter in seinem Maul, und zwar so, dass diese verkehrt herum alle viere in die Luft streckte und wie ein Regenschirm aussah. »Weil es sich vor Nässe fürchtet«, sagte der Rabe.  - (wind)