ammlung, innere   Man kann sich auch in einem zelt aus lumpen sammeln, sinniere ich, oder in einer selbstentworfenen hütte aus wellblech auf einem rostigen inrusobett. Es kommt bloß aufs wollen an; wille ist das substantiv zum verbum wollen, was wiederum mit dem wort wählen verwandt ist und eine gemeinsame wurzel besitzt, das indoeuropäische ueljòn. Ich habe also die wahl, mich entweder innerlich zu sammeln oder raubbau an meinen nerven zu betreiben. Ich frage mich: wer bekommt meine nerven, wenn ich sie verliere? Wer findet sie und bringt sie nicht mehr zurück, weil vielleicht die seinen kaputt sind und er sie nun selber braucht? So ehrlich ist keiner! Ein bekannter von mir verlor die nerven in der Baggot Street, weil er bei Donoghue kein plätzchen mehr fand und sein bier vor dem laden trinken mußte. Er war so desperat, daß er sich in der folgenden woche nach Australien einschiffte und dort in die nervenklinik von Perth eingeliefert worden sein soll. Nein, da sammle ich mich schon lieber und bleibe ehrlich wie die ameise in Lafontaines fabel. Ehrlich geboren wird jeder, da halte ich es mit dem guten Pelagius, erbsünde, lachhaft! Aber  in unehren leben gar viele und der versuchungen ist legio, wie ich gehört habe. Ein gesammelter mensch kann einfach nichts verkehrtes tun, ein gesammelter mensch ist wie eine knackige knospe im apfelbaum, das wurde schon von so manchem moralisten oder poeten erkannt. Oder bin es ich, dem diese hübsche metapher entflatterte? Ja, die entspannende wirkung der inneren sammlung beginnt schon, noch ehe ich so recht in sie eingestiegen bin!  - (dru)

Sammlung, innere (2)
 

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