ammelsurium
Frau Nietken, die eine Trödlerin von sehr ausgebreitetem Handelsverkehr
war, versammelte die seltensten Vorräte von Altertümern aller Art; da war im
Hause auch das kleinste Hausgerät nicht in der Art zusammenhängend und dem Hause
gemäß, wie man es sonst aller Orten findet; sondern aus einer sehr natürlichen
Auswahl der Leute, die sich immer das Brauchbare aus ihren Ankäufen herausgesucht
hatten, war ihr zum Gebrauche nur das Abenteuerlichste geblieben, was die Laune
irgend einer Zeit, oder eines Reichen, für einen besondern Fall, geschaffen
hatte. Die Stühle zum Beispiel in der Dachkammer, waren von hölzernen Mohren
getragen, über jedem ein bunter Sonnenschirm, sie stammten aus dem Garten eines
reichen Center Kaufmanns, der viel Geschäfte in Afrika gemacht hatte. In der
Mitte des Zimmers hing eine wunderliche gedrehte Messingkrone, sie hatte sonst
die aufgehobene jüdische Synagoge zu Gent beleuchtet, jetzt steckte ein gewundenes
buntes Wachslicht zu Ehren der Mutter Gottes darauf. Der Altar war eigentlich
ein abgedankter Spieltisch, an welchem die ledernen Geldsäcke ausgerissen und
eine gewesene Salzmäste, mit Weihwasser gefüllt, eingesetzt war. An den Wänden
hingen gewirkte Tapeten, welche alte Turniere darstellten, die Ritter und die
eisernen Harnische hingen in Plündern herunter. - Achim von Arnim, Isabella
von Ägypten
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