ammeln  Beim Kind ist es der rudimentärste Ausdruck seiner Herrschaft über die Umwelt: ein Ordnen, Einteilen und Gruppieren. Die aktive Phase des Sammelns scheint zwischen dem siebenten und zwölften Lebensjahr zu liegen, in der Latenzzeit zwischen der Vorpubertät und der Pubertät. Mit deren Abschluß nimmt die Lust am Sammeln ab, erwacht jedoch manchmal bald darauf wieder. Später sind es die Männer über vierzig, die sich von dieser Leidenschaft fortreißen lassen. Kurz, überall scheint ein Zusammenhang mit der sexuellen Konjunktur zu bestehen. Während der kritischen Phasen des Geschlechtslebens scheint das Sammeln eine bedeutende ausgleichende Rolle zu spielen. Das Sammeln einerseits und die aktive genitale Geschlechtsbeziehung anderseits schließen einander wechselseitig aus, ohne daß man von einer stellvertretenden Funktion sprechen könnte. Das Sammeln ist im Verhältnis zur Sexualität eine Regression auf die anale Stufe, die sich durch anhäufendes und ordnendes Verhalten, sowie durch aggressive Zurückhaltung kennzeichnet. - (baud)
 
Habenwollen Ordnung
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