adismus

- Antonio Biella

Sadismus (2)  »Mein einziger Trost ist Petrarca«, wird der Marquis schreiben. Das ist verständlich. Laura, jene Frau, die seine Ahnin war (der »Trost« des Marquis muß also auch eine ganz kleine inzestuöse Komponente gehabt haben), die jung mit einem Mann verheiratet wurde, der, wohl nicht von ungefähr, den Beinamen der Alte trug, die als Mutter von elf Kindern ständig den Mühen der Schwangerschaft und zudem der Eifersucht ihres Mannes sowie der eigenen Tugendhaftigkeit ausgesetzt war, und die von Francesco Petrarca zum Objekt einer Quälerei ohnegleichen gemacht wurde (so daß sie schließlich sterben mußte, bevor sie zu altern begann, und zwar im selben Monat, am Tag und zur Stunde ihrer ersten Begegnung mit dem Dichter) - diese Frau konnte nur als göttliche, über jede andere reale oder imaginäre Gestalt erhabene Erscheinung in die Träume und Wahnvorstellungen des göttlichen Marquis eingehen. Sie war der Inbegriff der Dunkelheit, des Geheimnisses. - Leonardo Sciascia, Schwarz auf schwarz. München 1991 (dtv 11328, zuerst 1979)

Sadismus (3)   Ursprünglich war Mickey Mouse eine lärmende und wilde, ja sogar eine leicht sadistische Figur. In einer bemerkenswerten Sequenz bedienen sich Mickey und Minnie der spannenden neuen Möglichkeiten des Tonfilms. Sie traktieren die an Bord befindlichen Tiere mit Fäusten, sie verdrehen sie und quetschen sie aus, um einen zündenden Chorgesang aus ihnen rauszupressen. Durch eine allzu enge Umarmung bringen sie eine Ente zum Schreien; sie benutzen den Schwanz einer Ziege als Kurbel; sie zwicken einem Schwein in die Zitzen; sie trommeln auf den Zähnen einer Kuh herum wie auf einem Xylophon und auf ihrem Euter spielen sie Dudelsack. - Stephen Jay Gould, Der Daumen des Panda. Betrachtungen zur Naturgeschichte. Basel u.a. 1987

Sadismus (4)  
 

Lust Sex Schmerz

 


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Verwandte Begriffe
Marquis, göttlicher

Synonyme