echziger,
jugendlicher Er trat eilig ein, schloß
eilig die Tür hinter sich, zerrte eilig eine flache, achteckige Platinuhr aus
seiner Westentasche, und eilig starrte er darauf. Er war ein hagerer, weißblonder
Typ in einem jugendlich geschnittenen Flanell mit Nadelstreifen. In seinem Knopfloch
steckte eine Rosenknospe. Sein Gesicht war scharf und starr, mit leicht geschwollenen
Tränensäcken und etwas aufgeworfenen Lippen. Er trug einen Ebenholzstock mit
einem Silberknauf und Gamaschen und sah wie ein jugendlicher Sechziger aus.
Ich gab ihm aber gut und gern zehn Jahre mehr. Ich konnte ihn auf Anhieb nicht
ausstehen.
»Sechsundzwanzig Minuten, Miss Halsey«, sagte er eisig. »Meine Zeit ist zufällig sehr kostbar. Weil ich sie für kostbar halte, ist es mir gelungen, viel Geld zu verdienen.«
»Nun, wir versuchen, Ihnen etwas von diesem Geld zu sparen«, sagte Anna. Sie konnte ihn auch nicht ausstehen. »Tut mir leid, daß Sie warten mußten, Mr. Jeeter, aber ich wollte, daß Sie den Rechercheur, den ich beauftragen will, selbst sehen, und mußte ihn erst rufen lassen.«
»Es scheint mir nicht der richtige Typ zu sein«, sagte Mr. Jeeter und warf mir einen geringschätzigen Blick zu. »Ich dachte an einen Mann, der wie ein Gentleman wirkt.«
»Sie sind doch nicht der Jeeter von der Müllabfuhr?« fragte ich ihn. - Raymond Chandler,
Gefahr ist mein Geschäft. Frankfurt am Main und Berlin 1966
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