Ihnen begegnete dicht vor der Siadt ein Mädchen, das Wasser Schöpfte,
des Lästrygonen Antiphates rüstige Tochter. Diese stieg zu der
Nymphe Artakia sprudelnder Quelle Nieder; denn daraus schöpften
die Lästrygonen ihr Wasser. Und sie traten hinzu, begrüßten das
Mädchen und fragten, Wer dort König wäre, und welches Volk er
beherrschte. Jene wies sie sogleich zum hohen Paläste des Vaters. Und
sie gingen hinein in die Burg und fanden des Königs Weib, so
groß wie ein Gipfel des Bergs; und ein Grauen befiel sie. Jene
rief den berühmten Antiphates aus der Versammlung, Ihren Gemahl,
der ihnen ein schreckliches Ende bestimmte. Ungestüm packt' er
den einen Gefährten und tischte den Schmaus auf. Aber die übrigen
zween enteilten und flohn zu den Schiffen. Und er erhub ein Gebrüll
durch die Stadt; und stehe! mit einmal Kamen hieher und dorther
die rüstigen Lästrygonen Zahllos zuhauf; sie glichen nicht Menschen,
sondern Giganten. Diese schleuderten jetzt von dem Fels unmenschliehe
Lasten Steine herab; da entstand in den Schiffen ein schrecklich
Getümmel, Sterbender Männer Geschrei und das Krachen zerschmetterter
Schiffe. Und man durchstach sie wie Fische.und trug sie zum scheußlichen
Fraß hin. Während diese die Männer im tiefen Hafen vertilgten, Eilt
ich geschwind und riß das geschliffene Schwert von der Hüfte, Und
zerhaute die Seile des biaugeschnabelten Schiffes. Dann ermähnt
ich und trieb aufs äußerste meine Genossen, Hurtig die Ruder
zu regen, daß wir dem Verderben entrönnen1, Keuchend schlugen
sie alle die Flut, aus Furcht vor dem Tode. Aber glücklich enteilte
mein Schiff von den hangenden Kuppen Über das Meer; die andern
versanken dort all' in den Abgrund.
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