ückgängig machen  Riccardo  stand vor dem Großen Sekretär, der am Rand einer Himmelsöffnung saß, von wo aus er, wenn er die Augen nach unten richtete, die lebenden Menschen und ihre Städte betrachten konnte, genauso wie eine gute alte Frau, die - während sie mit einem alten Herrn über Geschäfte redet - mit dem Fuß die Kätzchen und die Katze zusammenbringt, sie trennt und dann wieder zusammenbringt.

»Signor Sekretär«, sagte Riccardo erregt. »Ich bin so plötzlich gestorben, daß ich nicht kapiert habe, wie und woran ich gestorben bin!«

»Das geht den meisten Menschen so!« seufzte der Große Sekretär. »Aber eigentlich hättest du später sterben sollen. Dem Register entnehme ich, daß dein Ende für das Jahr 1965 vorgesehen war, das Auto dich dagegen 1935 überfahren hat.«

»Wie hat es zu einem solchen Irrtum kommen können?«

»Wenn du einem Scherz nicht abgeneigt bist, so würde ich sagen, daß die Autos auf Erden viel, viel, viel zu schnell fahren und, indem sie die Menschen überfahren, dem Willen Gottes rundweg zuvorkommen! Aber hier herrscht der Ernst vor.«

»Also?«

»Also sage ich dir, daß du wegen einer reinen Zerstreutheit des Schicksals hast sterben müssen.«

»Und ließe sich das denn nicht rückgängig machen?«

»Was willst du? Die Menschen haben mich gelehrt, daß man die großen Fehler korrigiert, indem man nicht mehr auf sie zurückkommt. Und meiner Meinung nach fängst du besser nicht mehr damit an, wo du einmal damit aufgehört hast. Welches Vergnügen könntest du daran finden, zweimal zu sterben? Nicht nur das! 1965 würdest du unter ein viel schlimmeres Auto geraten, als es das von 1935 gewesen ist.«   - Vitaliano Brancati, Auf der Suche nach einem Ja. Nach (branc)

 

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