osinante
Flußaufwärts, in Frukabu, machte der Entdeckungsreisende
Halt, um ein Pferd zu erstehen. Der Besitzer war ein Mandingo-Salzhändler.
„Wirklich ein Spottpreis", sagte er, „für so ein rassiges Füllen."
Sie fanden das Tier hinter einer Rutenhütte am anderen Ende des Dorfes
angepflockt. Es stand inmitten einer Hühnerschar, knabberte Disteln und
glotzte sie blöde an. „Prächtige Zähne", sagte der Salzhändler. Das
Pferd war kaum größer als ein Shetlandpony, auf einem Auge blind und so
ausgemergelt, wie es steinalte Greise manchmal sind. Offene Geschwüre,
grün vor Schmeißfliegen, übersäten die rechte Flanke, und eine gelbliche
Flüssigkeit wie dünner Haferbrei tropfte ihm aus der Nase. Am allerschlimmsten
war aber wohl, daß das Tier zu senilen Fürzen neigte -
gewaltige Gasausbrüche,
die die Sonne vom Himmel wischten und die ganze Umwelt zur Senkgrube machten.
„Rosinante!" scherzte Johnson. Der Entdeckungsreisende verstand die
Anspielung nicht. Er kaufte das Pferd.
- T. Coraghessan
Boyle, Wassermusik. Reinbek bei Hamburg 1990
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