Romankannibalismus   Tom Phillips' A Humument trägt den  Untertitel „Ein bearbeiteter viktorianischer Roman" und ist das durch eine Art literarischen Kannibalismus zustande gekommene Produkt aus einem anderen Roman mit dem Titel A Human Document, welcher aus der Feder eines kaum bekannten Viktorianischen Romanciers namens William Hurrell Mallock stammt. Phillips "bearbeitete" diesen Roman in der Weise, daß er nahezu sämtliche Seiten mit viel Phantasie und Farbigkeit neu gestaltete, indem er den Text größtenteils bis zur Unkenntlichkeit ausstrich und nur ein paar wenige ausgesuchte Wörter oder Buchstaben hervorschauen und hier und da kameenhaft auftauchen ließ. Dieses Schöpfen (oder Offenbaren?) von Botschaften, die im Text eines anderen Autors versteckt sein mögen, führt zu ganz seltsamen Effekten. Die erste Seite aus A Humument: liest sich etwa so (ich habe die zweidimensionale Wortstellung auf der Seite etwas modifiziert):

Folgend ein Buch ich sing.
ein Buch der Kunst
von Geist und Kunst
was er verbarg
ich offenbare.

 - Nach: Douglas R. Hofstadter, Metamagicum. Stuttgart 1991

Kannibalismus Roman

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