Rolltreppe (2) Ich trug Ricky
in Charlottes Haus die Treppe nach unten, aber im Traum wog die Leiche weit
mehr, als sie tatsächlich gewogen hatte, und die Treppe war mindestens doppelt
so steil. Ich kam nicht voran; mir war, als versuchte ich, eine Rolltreppe in
falscher Richtung hinabzugehen. Als ich immer verzweifelter wurde, merkte ich
plötzlich, daß Ricky noch lebte und daß er sich in meinen Armen wand. Immer
wieder fragte er: »Du fickst meine Lady?« Dann war er auf einmal hinter mir
her - verfolgte mich; sein Kopf hing herab, als hielte ihn nur ein Faden mit
dem übrigen Körper zusammen. - Jason Starr, Twisted City. Zürich
2005
Rolltreppe (3) Er
ging in ein Kaufhaus und fuhr nacheinander alle Rolltreppen bis ins oberste
Geschoß hoch und auf den gegenüberliegenden Rolltreppen sofort wieder herunter.
Er betrachtete die an ihm in entgegengesetzter Richtung vorbeifahrenden Personen.
Manche sah er aufdringlich gierig oder verächtlich an. Jeder verlor jeden für
immer aus den Augen, weil jeder an zwei verschiedenen Enden in zwei verschiedenen
Stockwerken in zwei verschiedenen Mengen untertauchte. Am Fuß der letzten Rolltreppe
im Erdgeschoß verteilte eine Werbedame an jeden ein kleines Flaschchen Parfüm
und eine kleine Papierrose. Es war durchdringend lächerlich, aber jeder, auch
Abschaffel, wollte ein solches Flaschchen mit Papierrose haben. Das Parfumfläschchen
steckte er in die Hosentasche, die Papierrose behielt er in der Hand. Genau
in dem Augenblick, als er das Flaschchen eingesteckt hatte, traf er Barbara.
- (absch)
|
||
![]() |
||
![]() |
![]() |
|
![]() |
||
|
|
|
![]() ![]() |
![]() ![]() |