ing     Ein vornehmer Jüngling feierte mit einer Jungfrau seine Hochzeit. Mit seinen Gefährten ging er hinaus, um zu spielen. Dabei steckte er den Ring, den er erhalten hatte, an den Finger einer Statue, die dort stand. Als er ihn aber nach dem Spiele wiedernehmen wollte, konnte er ihn nicht vom Finger abziehen. In der Nacht kehrte er mit einem Gefährten dorthin zurück, aber er fand den Ring nicht mehr, da er weggenommen worden war. Als er sich nun seiner Braut nahen will, fühlt er, wie sich zwischen ihn und sie ein Gespenst wie ein dichter Nebel drängt, sehen aber konnte er es nicht. Und dieses Wesen spricht: »Ruhe bei mir, denn du hast dich mit mir durch den Ring verlobt.« Und so geschah es immer wieder. Endlich offenbart der Bräutigam dieses Geschehnis seinen Freunden und Eltern. Diese riefen einen Priester, der zugleich ein Schwarzkünstler war, mit Namen Palumbus, dem sie große Versprechungen machten. Dadurch verlockt, schrieb dieser einen Brief, den er dem Bräutigam gab mit den Worten: »Geh und stell dich um Mitternacht an einen Ort, wo vier Wege zusammentreffen. Dort werden viele Fröhliche und Traurige in mannigfacher Verfassung an dir vorüberziehen. Sprich jedoch mit keinem. Aber wenn ein Weib auf einem Tier in der Tracht einer Dirne vorüberreiten und dich frech anblicken wird, so übergib ihr den Brief.« Der Jüngling tat das, forderte von ihr den Ring und erhielt ihn auch zurück. Der Dämon aber streckte seine Hände gegen den Himmel aus und rief laut: »Allmächtiger, wie lange wirst du die Schandtaten des Priesters Palumbus noch dulden!« Als aber dieser Ruf zu den Ohren des Palumbus drang, erkannte er, daß sein Ende gekommen war, und er bereute vor dem gesamten römischen Volke seine unerhörten Freveltaten und bekannte sie. Und dann schlug er sich freiwillig alle seine Glieder ab und starb unter dieser entsetzlichen Strafe vor den Augen aller. Vielleicht ist er doch eine Beute der Dämonen geworden. - Johannes von Hagen, nach: Künstliche Menschen. Hg. Klaus Völker. Frankfurt am Main 1994 (st 2293)

Ring (2)  Es ist besser, schlicht und einfach ganz Auge zu sein. Wir leben wie Du siehst, in einer dreckigen Faulheit, verbringen de ganzen Tag auf dem Diwan und betrachten, was vorbei zieht, von den Kamelen und den Rinderherden des Sennar bis zu den mit Negerinnen und Elfenbein beladenen Booten, die hinunter nach Kairo fahren. Wir sind jetzt, mein sehr geehrter Herr, in einem Land, in dem die Frauen nackt herumlaufen, und man kann mit dem Dichter sagen »wie die Hand«, denn als ganze Bekleidung tragen sie nur Ringe. Ich habe Töchter Nubiens gesehen, die bis zu den Schenkeln hinabreichende Halsketten aus Goldpiastern trugen und um ihren schwarzen Bauch Gürtel aus farbige Perlen. Und ihr Tanz!  - Flaubert an Louis Bouilhet, nach (flb)

Ring (3)   Der Penis-Ring, liegt er eng genug an, verstärkt und verlängert die Erektion, da die Adern, die den Penis und die Schwellkörper mit Blut versorgen, abgeschnürt werden.

Achtung: Der Penis-Ring darf nicht zu eng sein, insbesondere wenn er aus Metall ist, da ansonsten die Gefahr besteht, dass das Blut gar nicht mehr aus dem erigierten Penis abfließen kann. In diesem Fall ist sofort ein Arzt zu konsultieren.  - Wikipedia

Ring (4)   Der RING ist ein gelblicher Kreis, in dessen Innerem man, wenn man die Schrift kennen würde, eine Inschrift, vielleicht Namen und ein Datum, lesen könnte. Es ist nicht unmöglich, daß der Ring der schon beschriebenen Hand entglitten ist, aber da bisweilen in der Reihe der ORTE auch ein einzelner, abgetrennter, Selbstgespräche führender FINGER auftaucht, könnte der Ring eben diesen Finger verfolgen oder von ihm verfolgt werden. Wie gesagt ist der FINGER ein ORT, der nur hin und wieder erscheint; einige Orte sind nämlich unbeständig, sie scheinen nicht in die beständige, fortlaufende Reihe zu gehören, der sie sich nähern und von der sie sich wieder entfernen. Diese zweite Sorte von ORTEN scheinen den ORTEN des SYSTEMS hörig oder in sie verliebt zu sein; deswegen ist es nicht ungenau, von Mikrosystemen zu sprechen, in denen sich die beständigen ORTE den zweiten ORTEN gegenüber als Mitte verhalten. Und somit dreht sich der Finger, als zweiter ORT, um den Ring; oder vielleicht drehen sich Ring und Finger bald umeinander, bald entfernen sie sich voneinander; denn es steht außer Zweifel, daß der Ring immer dableibt, während der Finger nicht selten vollkommen verschwunden ist. In keinem Fall scheinen Ring und Finger vereint; es läßt sich nicht mit Sicherheit sagen, ob der Finger ein Teil der anderen Hand ist, die mit der Hand des ersten ORTES ein Paar bildet, oder ob er zu einer anderen verwandten oder vollkommen fremden Hand gehört. Von dem Finger läßt sich mit einiger Sicherheit sagen, daß seine größte Vorliebe der Ungenauigkeit gilt; vielleicht vermutet man zu Unrecht, daß der Ring sich gern als seine Zielscheibe sieht.

 

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